Besuch der Waisenkinder

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Die Vorsitzende und der Kassierer von ZentralAfriak e.V. trafen sich mit (fast) allen Waisenkindern aus Cantonnier in der Zentralafrikanischen Republik. Sie kamen nach Kamerun herüber, weil das administrativ einfacher war: 25 Waisen, ihre noch lebende Eltern bzw. Vormünder, ein paar Freunde.

Beeindruckend fanden wir die Eltern und Vormünder, die sich um die (Halb-)Waisen kümmern. Manche haben bis zu neun fremde Kinder aufgenommen und plagen sich bis ins hohe Alter auf ihren Feldern ab, um sie zu ernähren und zur Schule zu schicken.

Lutherischer Pastor Lucien Gbawi hat das Projekt bei mir angeregt koordiniert es. Seine Liebe zu den hinterlassenen Kindern ist unübersehbar und unterstützenswert.

Die Kinder sind von eins bis 18 Jahre alt. Sie sind ganz unterschiedlich: manche keck, mutig und witzig, manche im Blick völlig verloren und bekamen kein Wort heraus. Die 3,80€, die für jedes Kind monatlich an die Vormünder ausgezahlt werden, werden bitter benötigt, daran besteht kein Zweifel.

Die 25 Waisenkinder im Baboua haben wir nicht besucht, weil wir in Yaoundé kein Visum für die Zentralafrikanische Republik geholt haben. Aus der Ferne erscheint die Zentrafrikanische Republik extrem gefährlich, vor Ort ist das Bild differenzierter. Die Haupthandelsachse Garoua Boulai - Bangui wird durch Militär und "Wagner", wie ein Gesprächspartner die russischen Söldner kurz und bündig (und durchaus dankbar) nannte, gesichert. Aber dieses Mal geht es nicht nach Baboua.

Die Situation in der Zentralafrikanischen Republik hat sich in den letzten 15 Jahren insgesamt verschlimmert, weil die andauernde Unsicherheit und das Treiben der Banden und Rebellen ein ohnehin schon armes Land noch weiter auszehren und in der Entwicklung weiter zurückstoßen (schlimmste Alles-Rate: Analphabetismus, Säuglingssterblichkeit, Kindersterblichkeit, Lebenserwartung, Ärzte pro 100.000 Einwohner, geteerte Straßen, internationale Flughäfen...). Meist mit Afghanistan zusammen. A und Z.

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